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Business-Lexikon
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Wie verbuche ich meine Geschäftsvorfälle

19.11.2020

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Hat sich das Start-up auf dem hart umkämpften Markt behauptet, meldet sich das Steueramt. Nicht nur hippe Geeks von AI-Algorithmen, sondern auch erfahrene Unternehmer-Hasen kämpfen mit den Auflagen des Steueramts. Dabei hat die Buchhaltung nichts mit "7 Siegeln" zu tun, sondern lässt sich auch vom Neueinsteiger bewältigen - zumindest mit unseren Buchungssätzen. Denn die meisten Geschäftsvorfälle, wie der Einkauf oder der Verkauf von Waren oder Büromaterial kehren immer wieder. Bei uns findet ihr die wichtigsten Buchungen für das Geschäft im Überblick.

wie verbuche ich
 

Wie verbuche ich:

 
 

Wie verbuche ich Abschreibungen

Der Unternehmer kann seine Sachanlagen, wie Fahrzeuge, Maschinen, Computer oder Räumlichkeiten abschreiben. Abgeschrieben wird linear oder degressiv. Bei der linearen Abschreibung kommt jährlich ein fester Prozentsatz vom Anschaffungswert in Abzug. Bei der degressiven Abschreibung erfolgt die Ermittlung des Abschreibungsbetrags vom jeweiligen Restwert, mit dem das Anlagegut in der Bilanz steht. Die zulässigen Abschreibungssätze sind je Wirtschaftsgut unterschiedlich und können zudem kantonal abweichen.

Bei einer degressiven Abschreibung würden beispielsweise mit einem Abschreibungssatz von 40 Prozent jährlich bis zur Amortisation abgeschrieben werden. Bei linearer Abschreibung würde die Anlage für einen anfangs bestimmten Geltungsbereich jährlich um einen festen Betrag bspw. 2000 CHF abgeschrieben werden.

Konnten die höchstmöglichen Abschreibungssätze wegen schlechter Geschäftslage nicht voll genutzt werden, dürfen die zugehören Abschreibungen in den folgenden Jahren nachgeholt werden.

Ungeachtet des Abschreibungsverfahrens (linear/degressiv) kann weiter in direkte und indirekte Abschreibung unterschieden werden. Die direkte Methode ist einfacher, gibt aber in der Bilanz vergleichsweise weniger Auskunft über die die Aktiven.

Bei der direkten Abschreibung wird die Wertverminderung direkt auf das Aktivkonto gebucht. Somit werden die jeweiligen Abschreibungen direkt den Anschaffungskosten abgezogen. Ein möglicher Buchungssatz wäre:

6800 Abschreibungen an 1530 Fahrzeuge.

 
 

Wie verbuche ich Aktien

Bei Aktien muss unterschieden werden ob es sich um von der Firma veräusserte Aktien (Aktienkapital, Eigenkapital der AG) oder Beteiligungen an anderen Unternehmen (Beteiligungen, Anlagevermögen) handelt.

Beteiligungen werden zu Ihrem Kurswert auf dem Konto 1400 Aktien verbucht, kurzfristig gehaltene Aktien auf dem Konto 1060 Aktien. Bezahlt werden sie üblicherweise mit dem Bankguthaben (1020). Anfallende Spesen gehören zu den Anschaffungskosten der jeweiligen Wertschriften.

Vom Unternehmen veräusserte Aktien hingegen sind dem Eigenkapital zuzurechnen und gehören damit in die Bilanz. Üblicherweise wird dieses im Konto 2800 Aktien-, Stamm-. Anteilsschein- oder Stiftungskapital erfasst.

Wertschriften tragen neben einer Rendite zusätzlich ein Risiko. Verbunden damit ist die Frage: Wie sicher ist es, das Kapital zurückzuerhalten oder eine Rendite zu erzielen? Generell gilt:

Je höher das Risiko, desto höher ist die erwartete Rendite.

 
 

Wie verbuche ich Bankgebühren

Bankgebühren werden auf dem Konto 6940 Bankspesen verbucht. Das Konto 6940 ist ein Unterkonto des Finanzaufwands. Als Bankspesen werden alle von der Bank in Rechnung gestellten Gebühren, Spesen, Postfinanz-Spesen und Gebühren, Kontotaxen und Umsatzprovisionen, Bürgschaftsprämien bei Betriebskrediten, Bau- und Erfüllungsgarantien verbucht. Bankgebühren schmälern das Bankkonto (1020 Bank) auf der Habenseite.

Depotgebühren, Darlehenszinsen (Soll), Verzugszinsen und andere Bankzinsen werden auf dem Konto 6900 Bankkreditzinsauswand verbucht.

Kursverluste bzw. Währungsverluste auf Fremdwährungskonten gehen an das Konto 6943 Kursverluste.

Kursgewinne werden auf das gleichnamige Konto 6993 Kursgewinne gebucht.

Gewinne aus Bankgeschäften werden auf dem Finanzertragskonto 6950 verbucht. Hierunter fallen z.B. Darlehenszinsen (Guthaben), erhaltene Bankzinsen und Wertschriftenerträge.

Wie verbuche ich Dividenden

Das Konto für die Verbuchung von Dividenden ist das Konto 6950 Finanzertrag. Dividenden sind erfolgsabhängig und werden vom Nennwert des Beteiligungspapiers (z.B. Aktien) bezahlt. Dabei kann es sich um Kursgewinne oder Kursverluste handeln. Dividenden enthalten die Vorsteuer (Verrechnungssteuer), die gesondert zu verbuchen ist. Damit teilt sich die Bruttodividende in die Vorsteuer und die Nettodividende, die auf das Bankguthaben 1020 eingehen.

Bei der Beurteilung von Wertschriften als Kapitalanlage werden die Rendite, das Risiko und die Liquidität bewertet. Die Renditeformel ermittelt den jährlichen Ertrag der Kapitalanlagen in Prozent:

Rendite = Jahresertrag x 100 / eingesetztes Kapital

Der Jahresertrag einer Aktie ermittelt sich aus der Dividende +/- Kursgewinne bzw. Kursverluste abzüglich der Spesen. Das eingesetzte Kapital ist bei Wertschriften immer der Kaufpreis, und nicht etwa der aufgedruckte Nennwert der Papiere.

 
 

Wie verbuche ich eine Gutschrift

Gutschriften kann der Unternehmer seinen Kunden ausstellen oder sie werden dem Unternehmen beim Einkauf vom Lieferanten gewährt. Eine dem Kunden gewährte Gutschrift ist eine Ertragsminderung, bei der auch die anteilige Mehrwertsteuer erstattet wird. Die Gutschrift ist als Buchung eine "umgekehrte Rechnung".

Bei jeder Gutschrift, wie auch bei einer Gutschrift vom Lieferanten für eine Warenlieferung, muss diese analog der ursprünglichen Rechnung erfolgen. Die umgekehrte Erfassung nutzt dieselben MwSt/VSt-Codes - mit einem Minuszeichen vor dem Betrag.

Wichtig ist die Abgrenzung der Gutschrift von der Rechnungskorrektur. Bei einer rechtswirksamen Gutschrift muss diese alle Angaben enthalten, die auch für die Rechnung vorgeschrieben sind. Das Dokument muss zudem das Wort "Gutschrift" enthalten. Bei fehlenden oder fehlerhaften Angaben ist der Vorsteuerabzug gefährdet.

 
 

Wie verbuche ich Kredite

Das Unternehmen kann auf Rechnung einkaufen (Krediteinkauf) oder dem Kunden die Ware auf Rechnung verkaufen (Kreditverkauf).

Bei einem Krediteinkauf wird der Rechnungsbetrag auf das Konto 2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gebucht.

Wird eine Lieferantenrechnung mit Zahlungsziel gebucht, lautet die Buchung:

4200 Warenaufwand an 2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen (Kreditoren)

Bei der Zahlung der Lieferantenrechnung wird

2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen & Leistungen (Kreditoren) an 1020 Bankguthaben

gebucht.

Beim Kreditverkauf erfolgt die Buchung entsprechend auf das Konto 1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Kauft der Kunde mit einem Zahlungsziel (z.B. Rechnungskauf 30 Tage) lautet die Buchung:

1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) an 3200 Handelserlöse

Bei Zahlung des Kunden lautet die zugehörige Buchung:

1020 Bankguthaben an 1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren)

 
 

Wie verbuche ich Kreditkartenabrechnungen

Bei Zahlungseingängen aus Kreditkartenabrechnungen handelt es sich nicht immer um den erzielten Umsatz, da Kreditkarten-Kommissionen zum Abzug kommen können. Auch treffen die Zahlungen erst einige Tage später auf dem Bankkonto ein (z.B. bei Kundenzahlungen über Paypal, Stripe, Swisscard AECS). Daher empfiehlt es sich, die Umsätze über ein Abrechnungs-/Durchlaufkonto abzuwickeln.

Für die unterschiedlichen Zahlungswege werden dazu Zahlungskonten eingerichtet. Neben der üblichen Kasse (1000), kommen die zugehörigen Umsätze auf die Konten

  • 1112 Durchlaufkonto Mastercard
  • 1113 Durchlaufkonto Visa
  • usw.

Erfolgt der Zahlungseingang, wird die Zahlung mit Bankkonto 1020 an Durchlaufkonto (z.B. Mastercard 1112) gebucht. Die periodisch an die Kreditkarten-Bank zu zahlenden Kommissionen sind Ertragsminderungen und werden wie folgt gebucht:

3904 Ertragsminderungen aus Kreditkarten Kommissionen an Durchlaufkonto (z.B. Mastercard 1112).

Das Durchlaufkonto ist vermutlich niemals ausgeglichen, da ständig neue Transaktionen eingehen. Daher wird bei seinem Abschluss der Saldo zum Stichtag plausibilisiert. Dazu werden alle noch offen stehenden Zahlungseingänge addiert und die voraussichtlichen Kommissionen subtrahiert.

 

Wie verbuche ich Lohn

Löhne und Gehälter werden mit der Bruttomethode verbucht. Sozialversicherungsbeiträge (AHV/IV/EQ/ALV) sind bis zum 10. des Folgemonats zu zahlen, sofern die Summe aller Löhne und Gehälter über 200.000 CHF liegt. Bei kleineren Beträgen, sind die Sozialversicherungsbeiträge am Ende des Quartals, bis zum 10. des Folgemonats zahlbar. Die Buchung für die Nettolöhne lautet:

5000 Lohnaufwand an 2002 Verbindlichkeiten Personalaufwand

Die Buchung für den anteiligen Sozialversicherungsaufwand ist

5700 Sozialversicherungsaufwand an 2270 Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungen (oder bei getrennten Konten je Versicherung auf das jeweilige Konto)

Bei Auszahlung des Lohns wird

2002 Verbindlichkeiten Personalaufwand an 1020 Bank

gebucht. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt die Zahlung der Sozialversicherungen an den Staat mit der zugehörigen Buchung:

2270 Sozialversicherungen und Vorsorgeeinrichtungen (oder bei getrennten Konten je Versicherung auf das jeweilige Konto) an 1020 Bankguthaben

 
 

Wie verbuche ich Mehrwertsteuer

Beim Handel mit Gütern und Dienstleistungen fallen Mehrwertsteuern an. Beim Verkauf wird dem Kunden die Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt, bei Einkäufen des Unternehmens wird anteilig Vorsteuer entrichtet. Letztere kann vom Steueramt zurückgefordert werden.

Die Verbindlichkeiten (Mehrwertsteuer) und die Forderungen (Vorsteuer) werden auf dem Abrechnungskonto MwSt gesammelt. Am Ende der Abrechnungsperiode wird der Saldo des Kontos, die Zahllast, abgeführt. Im Saldo kann sich auch eine Forderung des Unternehmers an das Steueramt ergeben. Beispiel bei einem Warenverkauf über 42.500,00 CHF:

1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) an 3200 Handelserlöse CHF 39.461,47

&

1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) an 2201 Abrechnungskonto MwSt CHF 3038.53 (7,7 % aus Verkauf und Dienstleistungen).

Die Ausgleichsbuchung bei der Zahlung an das Steueramt lautet:

2201 Abrechnungskonto MwSt an 2200 Geschuldete MwSt.

Hat ein Unternehmen sehr viele Güter angeschafft, aber weniger Waren verkauft, kann sich beim Abschluss des Abrechnungskontos MwSt eine Forderung des Unternehmers ergeben. Am Ende der Abrechnungsperiode ist der Saldo des Kontos (Zahllast) immer null, egal ob eine Verbindlichkeit gegenüber dem Steueramt zu begleichen war oder ob eine Forderung bestand. Im Laufe des Jahres 2020 erfolgt der Wechsel auf die Online-Abrechnung und die elektronische MwSt-Abrechnung wird zum Standard. Eine Papier-Rechnung versendet das Steueramt künftig nur noch auf schriftliches Gesuch hin.

 
 

Wie verbuche ich Mietkaution

Eine Kaution ist eine Zahlung für das Verleihen einer Sache ohne Gegenleistung. Wegen der fehlenden Gegenleistung fällt keine Vorsteuer/Mehrwertsteuer an. Die Buchung lautet je nach Zahlungsweg

1411 Mietzinsdepot an Bank/Kasse/Post

Am Jahresende sind die Mietzinserträge als betriebliche Zinserträge zu verbuchen. Wird eine Kaution für einen unbestimmten oder sehr langen Zeitraum gezahlt, ist sie im Anlagevermögen auszuweisen. Langfristige Kautionen fallen für einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren an. Typischerweise werden sie im gewerblichen Bereich, wie etwa bei der Vermietung von Lagerhallen vereinbart.

 
 

Wie verbuche ich Negativzins

Negativzinsen bei Banken können vermieden werden, indem das Geldvermögen gesplittet und auf andere Konten verlagert wird. Problematisch ist jedoch, wenn die Banken den Negativzins nicht direkt weitergeben, sondern stattdessen von den Kunden höhere Gebühren verlangen. Damit erfolgt ein indirektes Weitergeben des Negativzinses an die Kunden der Bank.

Zinserträge und Zinsaufwand enthalten die Verrechnungssteuer. Ein Zinsertrag wird verbucht mit

1020 Bank an 6950 Finanzertrag

Für die Erfassung der Vorsteuer wird gebucht:

1176 Verrechnungssteuer an 6950 Finanzertrag

Bei Negativzinsen entsteht jedoch ein Zinsaufwand, der als

6900 Finanzaufwand an Bankguthaben

gebucht wird. Ist auf dem Zinsabschlussbeleg der Lastschrift grösser als die Zinsgutschrift (Negativzinsen), handelt es sich um einen Zinsaufwand ohne Verrechnungssteuer. Daher darf nur Finanzaufwand an Bank gebucht werden, die eigentlich zugehörige Verrechnungssteuer-Buchung muss entfallen.

 
 

Wie verbuche ich Provisionen

Provisionen werden grundsätzlich auf das Konto 3600 Nebenerlöse gebucht. Gewährte Verkaufsprovisionen an Dritte stellen Erlösminderungen dar und werden auf dem gleichnamigen Konto 3803 verbucht. Ist eine Verkaufsprovision Teil des Lohnaufwands, wird sie über das Konto 5000 Löhne abgewickelt. Bei nicht wiederkehrenden Provisionen, die jedoch sozialversicherungspflichtige Abgaben enthalten, wird auf das Konto 5003 Provisionen gebucht. Provisionen, die im Rahmen von Finanzgeschäften anfallen, gehören auf das Konto 6940 Bankspesen. Bei Provisionen aus betrieblichen Liegenschaften wird diese auf dem Konto 7510 Hypothekaraufwand verbucht. Auch kann dem Unternehmen eine Provision aus einem betriebsfremden Ertrag zufliessen, z.B. bei Provisionen für ausserbetriebliche Vermittlungen. Diese gehört dann auf das Konto 8100 Betriebsfremder Ertrag.

 
 

Wie verbuche ich Privatentnahmen

Das Privatkonto (2850) ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos (2800) und wird in der Bilanz ausgewiesen. Im Soll werden die Belastungen für den Geschäftsinhaber und im Haben die Gutschriften zugunsten des Geschäftsinhabers geführt. Auf dem Privatkonto stellt der Unternehmer dem Unternehmen langfristiges Kapital zur Verfügung. Auch werden hier die laufenden Vorgänge zwischen dem Privat- und dem Geschäftsbereich erfasst. Entnimmt der Wurstproduzent Waren für den privaten Gebraucht, bucht er:

2850 Privat an 4200 Handelswarenaufwand

Entnimmt der Geschäftsinhaber Bargeld aus der Kasse, lautet die Buchung:

2850 Privat an 1000 Kasse

Eine Kapitaleinlage per Banküberweisung bucht der Unternehmer jedoch mit

1020 Bankguthaben an 2800 Eigenkapital

also nicht auf das Privatkonto.

Häufig wird der Firmenwagen auch privat genutzt. Da für den Firmenwagen die Vorsteuer abgezogen wurde, verlangt der Gesetzgeber eine genaue Berechnung des Eigenverbrauchs. Dies ist mit einem Fahrtenbuch möglich. Alternativ kann eine Pauschale für die private Nutzung des Geschäftswagens angesetzt werden. Diese beträgt monatlich 0,8 Prozent des Kaufpreises, mindestens aber CHF 150. Den Betrag stellt das Unternehmen dem Unternehmer über das Privatkonto in Rechnung. Mit der Privatnutzung des Firmen-Pkw erzielt das Unternehmen einen Ertrag, von dem 7,7 Prozent als Mehrwertsteuer an das Steueramt abgeführt werden müssen.

Der Abschluss des Privatkontos erfolgt mit

2850 Privatkonto an 2800 Eigenkapital

Damit wird der Guthabensaldo aus dem Privatkonto dem Eigenkapitalkonto zugerechnet. Ein Gewinn, der nicht entnommen wird (9200 Jahresgewinn) wird ebenfalls dem Eigenkapitalkonto zugewiesen.

 
 

Wie verbuche ich Quellensteuer

Quellensteuerpflichtig sind nicht selbständige Personen, die in der Schweiz arbeiten, dort aber keine Niederlassungsbewilligung haben (Ausweis C). In der Regel sind Arbeitnehmer mit einer Aufenthaltsbewilligung Ausweis B oder einer Kurzaufenthaltsbewilligung Ausweis L quellensteuerpflichtig. Auch wer keinen steuerrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz hat, unterliegt der Quellensteuer, sofern er dort vorübergehend oder dauerhaft arbeitet (Grenzgänger). Der Arbeitgeber muss die Quellensteuer anmelden und vom Monatsgehalt einbehalten. Die Daten können per Formular oder elektronisch an das kantonale Steueramt gemeldet und abgeführt werden.

Die Quellensteuer unterscheidet verschiedene Tarife, die mit einem Quellensteuerrechner ermittelt werden können (z.B. Alleinstehende ohne Kinder, verheiratete Doppelverdiener u.ä.). Buchhalterisch ist die Quellensteuer ein Unterkonto des Lohnkontos. Das Konto 5790 Quellensteuer erfasst alle steuerlichen Abgaben für ausländische Arbeitnehmer ohne feste Niederlassung in der Schweiz (bei Nettoverbuchung). Für die Abrechnung der Quellensteuer wird das Abrechnungskonto 2279 Kontokorrent Quellensteuer verwendet.

 
 

Wie verbuche ich Rabatt oder Rücksendungen

Beim Einkauf kann der Lieferant einen Rabatt gewähren (z.B. Mengenrabatt). Der Rabatt wird nicht gesondert verbucht, da er bereits den Rechnungsbetrag schmälert. Auch ein auf der Rechnung offen ausgewiesener Rabatt wird nicht verbucht, da der bereits verminderte Rechnungsbetrag in der Buchung verwendet wird. Handelt es sich jedoch um einen nachträglichen Rabatt, erfolgt die Verbuchung analog einer Rücksendung.

Der nachträgliche Rabatt oder die Rücksendung (z.B. wegen mangelhafter Waren) wird als

2000 VLL Kreditoren an 4200 Handelswarenaufwand

gebucht. Gezahlt wird die reduzierte Rechnung wie üblich als

2000 VLL Kreditoren an 1020 Bankguthaben.

 
 

Wie verbuche ich Rückstellungen

Rückstellungen sind künftige Verbindlichkeiten, bei denen das Risiko bekannt ist, die exakte Höhe und Fälligkeit jedoch noch nicht. Sobald ein Risiko bekannt wird, muss für dieses rechtlich eine Rückstellung gebildet werden. Da in der Erfolgsrechnungen alle Aufwände aufzuzeigen sind, sind Risiken, die zu Aufwänden führen, entsprechend abzubilden.

Unterschieden werden die beiden Rückstellungskontengruppen

2330 und folgende für Rückstellung für kurzfristige Aufwände

2630 und folgende für Rückstellungen für langfristige Aufwendungen.

Für folgende Risiken sind Aufwendungen zu bilden:

  • Garantie- oder Reparaturrisiken
  • Prozess- oder Steuerrisiken
  • Währungsrisiken.

Verkauft ein Unternehmer eine Produktionsmaschine und übernimmt aus dem Verkauf Garantieleistungen für sein Produkt, entsteht mit dem Kaufvertrag ein Risiko. Die zugehörige Rückstellung für Garantierisiken ist wie folgt zu bilden:

6700 Sonstiger Betrieblicher Aufwand an 2330 Rückstellungen Garantie-verpflichtungen

Muss der Unternehmer im Folgejahr tatsächlich eine Garantieleistung erbringen, lautet die Buchung für die Bankzahlung zur erfüllten Garantieleistung:

2330 Rückstellungen Garantieverpflichtungen an 1020 Bankgutachten

Gleichzeitig erfolgt die Auflösung der nicht mehr benötigten Rückstellungen aus dem Verkaufsjahr mit

2330 Rückstellungen Garantieverpflichtungen an 8510 Ausserordentliche Erträge.

 
 

Wie verbuche ich Skonto

Ein Skonto wird gewährt, wenn beispielsweise eine Rechnung innerhalb eines bestimmten Zeitraums gezahlt wird. Die Vereinbarung lautet üblicherweise "Zahlbar innerhalb von 30 Tagen". Bei einem zusätzlichen Skonto kann beispielsweise mit

1 Prozent Skonto bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen

ein Lieferantenskonto vereinbart werden. Damit ist das Skonto - im Gegensatz zum Rabatt - nicht auf der Rechnung ausgewiesen.

Nimmt der Unternehmer das Skonto in Anspruch, wird dies wie folgt gebucht:

Für den Wareneinkauf:

Handelswarenaufwand an VLL Kreditoren

Für die anschliessende Zahlung der Lieferantenrechnung mit Skonto:

2000 VLL Kreditoren an 4200 Handelswarenaufwand

&

2000 VLL Kreditoren an 1020 Bankguthaben

Sinnvoll aber nicht entscheidend ist, die Skonto Buchung vor der Auszahlungsbuchung zu erfassen. Die Bezugs- bzw. Versandkosten sind meist in voller Höhe zu entrichten. Skonto kann auch auf das Anlagevermögen gewährt werden, wie z.B. beim Kauf eines Fahrzeugs. Die Verbuchung erfolgt beim Anlagevermögen analog zu den Buchungen für den Handelswarenaufwand.

 
 

Wie verbuche ich Spenden

Der Unternehmer kann Spenden an Dritte leisten oder von Dritten erhalten. Mit einer Spende ist kein Gegenwert verbunden, eine Vorsteuer/Mehrwertsteuer fällt demnach nicht an. Geleistete Spenden werden auf das Konto 6502 Beiträge, Spenden, Vergabungen gebucht. Das Gegenkonto ist Bank, Kasse oder Post. Bei Spenden kann es sich auch um ausgegebene Waren (Sach- und Dienstleistungen) handeln. Der Zweck einer Spende ist - im Gegensatz zum Trinkgeld - politischer, religiöser, wirtschaftlicher, kultureller oder wissenschaftlicher Natur. Der Empfänger geht mit der Annahme der Spende keinerlei Verpflichtung ein.

Grundsätzlich sind Spenden keine Betriebsausgaben und zählen zu den Privatentnahmen der Gesellschafter. Auch wenn sie keine Betriebsausgabe darstellen, können sie steuerlich relevant sein.

 
 

Wie verbuche ich Versandkosten

Versandkosten oder Bezugskosten entstehen bei der Lieferung von Waren. Sie werden grundsätzlich vom Käufer getragen und verteuern den Wareneinkauf. Der Unternehmer kann beim Verkauf die Versandkosten gesondert in Rechnung stellen. Beim Einkauf hat der Unternehmer die Versandkosten an seinen Lieferanten zu zahlen. Mit der Anschaffung von Gütern und Leistungen sind sämtlichen Bezugskosten, wie Fracht, Zoll, Einkaufsspesen und Installationskosten zu berücksichtigen.

Bei Anschaffungen von Maschinen verteuern die Bezugs- bzw. Versandkosten den Anschaffungspreis und sind somit auf einem Anlagekonto unter 150 zu aktivieren. Auf Bezugskosten entfällt gewöhnlich die Vorsteuer/Mehrwertsteuer, womit diese gesondert erfasst und abgeführt werden muss. Ein Skonto oder Rabatt wird normalerweise nicht auf die Bezugskosten gewährt. Auch die Mehrwertsteuer erhöht den Anschaffungspreis nicht. Gebucht werden die Versandkosten somit zusammen mit den Gütern auf dem Konto für den Handelswarenaufwand oder auf dem Aktivkonto des jeweiligen Anlagevermögens (z.B. 1530 Fahrzeuge, 1520 Büromaschinen).

 
 

Wie verbuche ich Zollgebühren

Zollgebühren fallen in der Regel beim Import von Waren an (Einfuhrsteuer). Einfuhrzölle für den Materialaufwand werden zusammen mit dem angeschafften Material auf dem Konto 4000 Materialaufwand verbucht. Entsprechendes gilt für den Kauf von Handelswaren. Auch hier werden die Einfuhrzölle aus Bezugsspesen neben den Eingangsfrachten und Eingangsspeditionskosten auf dem Konto 4200 Warenaufwand verbucht.

Handelt es sich um einen Aufwand für Drittleistungen von Dienstleistungsbetrieben können ebenfalls Einfuhrzölle anfallen. Diese werden zusammen mit der Leistung auf dem Konto 4400 Dienstleistungen/Fremdarbeiten verbucht.

Nicht den Konten 4000, 4200 und 4400 direkt zuordenbare Einfuhrzölle sind auf dem Konto 4700 Direkte Einkaufsspesen zu verbuchen. Zu beachten ist, dass Verkaufsspesen Erlösminderungen darstellen und üblicherweise auf 3800 Erlösminderungen gebucht werden.

 
 

Wie verbuche ich Zinsen

Zinsaufwendungen (gezahlte Zinsen) und Zinserträge (erhaltene Zinszahlungen) enthalten grundsätzlich die Mehrwertsteuer. Diese ist buchhalterisch aber gesondert auszuweisen. Zinsen auf Obligationen werden auf dem Konto 6950 Finanzertrag erfasst. Die Gegenbuchungen erfolgen auf das Konto 1020 Bankguthaben und das Verrechnungssteuer 1176. Analog behandelt werden die Dividenden auf Aktien. In beiden Fällen wird nur der Nettozins (aus Obligationen) oder die Nettodividende (aus Aktienbeständen) als Bankguthaben verbucht. Die auf den Ertrag entfallende Verrechnungssteuer wird an das Steueramt abgeführt. Zinsaufwendungen werden auf dem Konto 6900 Finanzaufwand gebucht. Die Vorsteuererfassung erfolgt analog den Zinserträgen.

Zu beachten ist, dass auf den Kontoauszügen der Bank der "Sollzins" ein Guthaben (also eine Forderung) gegenüber dem Kunden darstellt, der "Habenzins" ist eine Schuld der Bank an den Kontoinhaber.

 
 

Disclaimer

Sämtliche hier vorgeschlagenen Buchungssätze und Verbuchungen sind reine Empfehlungen. Die pebe übernimmt keine Garantie für buchhalterische Richtigkeit. Kontaktieren Sie bei Unsicherheiten einen Treuhänder.

 

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